Zum Hauptinhalt springen
| Trixa Gruber

Was mir eine Palme erzählte

Kommunikation unter der südlichen Sonne

Während meines Urlaubs in der südlichen See – genauer gesagt auf den Seychellen – saß ich eines Morgens gemütlich auf der Veranda meines Bungalows, umgeben von tropischer Wärme, türkisfarbenem Meer und dem beruhigenden Rascheln der Palmenblätter.

Inmitten dieser üppigen Fülle kam mir eine spontane Idee: Was wäre, wenn ich einfach mal versuche, mit einer Palme zu sprechen? Schließlich verbinde ich mich oft mit Bäumen – warum also nicht mit einer der vielen Kokospalmen, die hier sanft in den Himmel wachsen?

Also tat ich es. Ich setzte mich still, atmete tief durch, fokussierte mich – und merkte schon bald: Nein, eine Palme ist kein Baum. Nicht im herkömmlichen Sinn. Sie fühlt sich ganz anders an.

Palmen wachsen ja nicht aus einem Samen wie Eiche oder Buche – sie entstehen aus einer Nuss. Und als ich versuchte, ihren energetischen Herzpunkt zu finden, suchte ich zunächst vergeblich. Stattdessen entdeckte ich schließlich so etwas wie einen weißen, länglichen Strang, der sich durch den gesamten Stamm zog.

Ist das dein Herz?, fragte ich innerlich.
Ich bin keine Baumseele, kam es deutlich zurück. Ich bin eine Palme.

Ich musste schmunzeln. Natürlich.
Also versuchte ich es erneut – diesmal ohne vorgefertigte Baum-Erwartungen – und verband mich über die liegende Acht mit diesem inneren weißen Strang. Es fühlte sich gut an. Offen. Anders.

Ich fragte sie, wie es ihr so gehe, und erhielt eine überraschende Antwort:
Am liebsten ist es mir, wenn die jungen Männer an meinem Stamm hochklettern. Das kitzelt so schön!

Ich hatte tatsächlich das Gefühl, dass sie lachte – und im selben Moment flog ich auch schon wieder aus der Verbindung heraus.

Zuerst dachte ich: Was für ein schräges Gespräch.
Aber dann erinnerte ich mich an etwas, das ich einmal gehört hatte: das sogenannte Palmenherz. Eine Delikatesse – zart, weiß, ein bisschen wie Spargel. Ich recherchierte weiter und fand heraus, dass im Inneren vieler Palmenarten tatsächlich ein weißer, essbarer Strang wächst. Eine Art Mark oder innerer Kern – und eben genau ihr Herz.

Tage später beobachtete ich die Gärtner im Resort. Junge Männer, barfuß oder mit speziellen Schuhen, kletterten mit geschickten Bewegungen an den Palmen empor. An ihren Füßen trugen sie halbmondförmige Eisenbügel mit spitzen Dornen, die sich in die Palmrinde bohrten, um Halt zu geben.

Und da wurde mir klar, was die Palme gemeint hatte.
Wenn sie da hochklettern – ja, das könnte wirklich kitzeln.

Zum Vergleich versuchte ich dann noch, mich mit einem der dortigen Schattenbäume zu verbinden – einem großen, alten Flamboyant. Sofort war ich wieder in vertrauten Energien: langsam, tief, weit. Ganz der Baum, wie ich ihn kenne.

Aber die Palmen … sie sind etwas Eigenes.
Zart, neugierig, weiblich-verspielt vielleicht. Und voller tropischer Geschichten.

Ich habe auf dieser Reise gelernt: Nicht alles, was hoch hinauswächst, ist automatisch ein Baum.
Und manchmal führt uns die Kommunikation mit der Natur auf völlig neue Pfade – oder kitzelnde Stammgeschichten.

Seitdem, jedes Mal, wenn ich eine Palme sehe, muss ich innerlich lächeln.

🌴☀️ In diesem Sinne: Lasst euch überraschen vom Wesen der Welt – auch wenn es sich mal nicht wie gewohnt anfühlt.

Herzensgrüße
Trixa

Top